Leben in vollen Zügen genießen

Geo-GK besucht Transporter-Werk von Mercedes-Benz

04.02.25 – Der Geografie-Grundkurs der Jahrgangsstufe 12 hat mit Lehrer Andreas Meister das Transporter-Werk von Mercedes-Benz in Düsseldorf besucht. Was als Fahrt des Themenfeldes „Globalisierung & Standortfaktoren“ geplant war, entpuppte sich alsbald immer mehr als Fahrt zu „Problemen des Strukturwandels in altindustriell geprägten Räumen“.

Um den Besichtigungstermin im Werk um 9:30 Uhr abzusichern, traf sich die Gruppe bereits um 6:00 Uhr in Rheda am Bahnhof. Das tat der guten Laune keinen Abbruch, die Umsteigezeiten waren bewusst großzügig gewählt und auch ein Kaffee vorab war naiverweise ausgelobt.

Um 6:10 Uhr war das alles schon Makulatur, zeigte der Infobildschirm doch – kurz bevor er nur noch einen Bluescreen zeigte – entgegen der DB-App eine Verspätung des ausgewählten Zuges um nicht weniger als 44 Minuten. An einem Bahnhof, wo die weiteren Reisemöglichkeiten der nachfolgende Zug und der in die Gegenrichtung sind, will man so eigentlich nicht starten. Aber besagter nachfolgender Zug und ein – normalerweise nicht zur Verfügung stehender Anschluss durch einen ebenfalls massiv verspäteten Zug in Hamm – ließ zwischenzeitlich immerhin so etwas wie einen belastbaren, alternativen Reiseplan entstehen.

Schlecht, dass dieser Zug auf dem Weg von Hamm nach Düsseldorf nochmals mehr als 50 Minuten Verspätung herausfuhr: „Tür defekt“ und „Das Passieren eines verspäteten Fernreisezuges“ waren die am meisten bemühten Erklärungsversuche des Zugführers, dessen mentale Stabilität bewunderswert war. So war der großzügig bemessene Pünktlichkeitspuffer am Ende Geschichte und die Gruppe kamen schließlich mit mehr als 45 Minuten Verspätung im Mercedes-Benz Transporter-Werk an.

Dort wurde die Verspätung einigermaßen gelassen zur Kenntnis genommen. Warum man die Werksführungen zeitlich so positioniert wie man es tut, zeigte sich jetzt: Mit dem geplanten Beginn um 09:30 ist sichergestellt, dass die Anlage in voller Aktion und nicht zu Pausenzeiten in der Produktion zu erleben ist.

Die Schülergruppe in Düsseldorf. Im Werk war das Fotografieren nicht erlaubt.

So erlebten die Schülerinnen und Schüler nur in der ersten Hälfte der Führung das eindrucksvolle Roboterballett. Die Auszubildenden, die im Rahmen der Ausbildungsoffensive und einer gewünscht niederschwelligen Ansprache der ebenfalls jugendlichen Besucher die Führung leiteten, mussten daher leider ab der Pausensirene ihre Erläuterungen immer mit „Hier würden wir jetzt eigentlich sehen, wie…“ einleiten.

Nach dem Besuch bei Mercedes-Benz und einer ersten Evaluation des Gesehenen, war noch genug Zeit, individuelle Schwerpunkte zwischen „Little Tokio“, einem „Podolski Döner“, dem Glanz der Kö und dem merkantilen Druck der Schadowstraße zu setzen.
Darüber waren die Kapriolen der Hinfahrt schon wieder fast in Vergessenheit geraten – bis zur Rückfahrt: „Wegen eines Polizeieinsatzes…“, wegen der Verspätung eines vorausfahrenden Zuges“, wegen… wurde die Gruppe abermals zu unfreiwilligen Trainspottern in gleich mehreren Bahnhöfen. Womit alle am Ende des Tages mehr zu Standortfaktoren gelernt hatten, als beabsichtigt.

Text und Fotos: MEI