Ausbildung zur Streitschlichtung

Zukünftige Paten hören mit vier Ohren und reden mit vier Schnäbeln

08.05.25 – Seit Februar lassen sich mehr als 20 Siebtklässler zu Streitschlichtern und Paten ausbilden. Nach Sitzungen zu Konflikten und Gefühlen haben sie sich in der fünften und sechsten Sitzung mit dem Thema Gesprächsführung beschäftigt und dabei interessante Erkenntnisse gewonnen.

Als Beispiel diente eine Situation aus dem Unterricht. Die typische Lehrerfrage „Wie weit bist du mit der Lektüre?“ kann vom Schüler unterschiedlich verstanden werden. Je nachdem, welches Ohr dominiert, variiert die Reaktion des Schülers von einer sachlichen Antwort „Auf Seite 75!“ bis zu einer längeren Tirade, die z.B. so lauten könnte: „Wieso fragen Sie immer nur mich? Sie haben doch etwas gegen mich. Ich hatte in der letzten Woche keine Zeit: Meine Mutter hatte Geburtstag, ich musste für Mathe lernen….“.

Genauso gut könnte man natürlich überlegen, wie der Lehrer die Frage gemeint hat und mit welchem „Schnabel“ er gesprochen hat.

Klar, dass das Vier-Ohren- bzw. Vier-Schnäbel-Modell auch bei der Streitschlichterausbildung eine Rolle spielt und helfen kann, Konflikte im privaten und schulischen Kontext zu vermeiden und zu lösen.

In den nächsten Sitzungen geht es nun um den Aufbau des Streitschlichtergesprächs und die Vorbereitung des Schnuppernachmittags. In jedem Fall ist es sehr schön, dass sich so viele Schüler entschlossen haben, sich zu Streitschlichtern ausbilden zu lassen und den zukünftigen Fünftklässlern als Paten zur Seite zu stehen.

Text & Foto: HEI