Blick durch die „Personalerbrille“

Lisa Korfmacher gibt Schüler:innen Tipps beim Erstellen von Bewerbungen

26.05.23 – Wieso? Weshalb? Warum? – Das sind Fragen, die nicht nur Fans der Sesamstraße bekannt sind. Auch bei der Gestaltung von Bewerbungen spielt die Warum-Frage eine große Rolle. Schließlich möchte der einstellende Betrieb ein möglichst genaues Bild der Stärken und Motive eines Bewerbers erhalten: Wieso das so ist, erfuhren die Lernenden der Q1 von Lisa Korfmacher in individuellen Gesprächen.

Ein genaues Bild des Bewerbers zu zeichnen ist wichtig

Für die Personalerin gehört das Sichten von Bewerbungen zum Alltagsgeschäft. „Wichtig ist neben dem Inhalt vor allem auch ein einheitliches Layout mit einer guten Struktur“, so Lisa Korfmacher. „In welchem Kontext hat der Bewerber die beschriebenen Fähigkeiten erworben und passt seine Motivation zu den Zielen und Werten des Unternehmens, sind Fragen, die eine gute Bewerbung beantworten sollte.“ Die Personaler möchten die Bewerber möglichst gut kennenlernen und bei der Durchsicht der Unterlagen hinter die Fassade schauen können. Schließlich sei es den einstellenden Betrieben wichtig, ein möglichst genaues Bild der Stärken und Motive eines Bewerbers zu erhalten.  Hier könne auch eine AG-Teilnahme oder die Tätigkeit als Sporthelfer im Verein die Einladung zum Vorstellungsgespräch ebnen. „Über die eigenen Stärken zu schreiben und das zu begründen ist ungewohnt, aber wichtig“, appellierte die Claas-Mitarbeiterin an die Teilnehmenden.

Floskeln und Konjunktive sollte man vermeiden

Neben der Vorstellung von allgemeinen Kriterien für Bewerbungsschreiben und Lebenslauf, listete die Expertin, selbst ehemalige Schülerin des Rats, auch einige Dos und Don´ts auf. So sei es immer schöner, den Personaler direkt anzusprechen statt die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu nutzen. Auch der häufig verwendete, höflich klingende Konjunktiv sei zu vermeiden. „Sie würden sich nicht über die Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen – Sie freuen sich!“, stellte Korfmacher klar.

Gemeinsam wurde individuell an den Unterlagen gefeilt

In den kleinen Gesprächsgruppen, für die sich die junge Personalchefin Zeit genommen hatte, stand jedoch nicht der Fachvortrag im Vordergrund, sondern die individuelle Auseinandersetzung über die mitgebrachten, eigenen Anschreiben und Lebensläufe. Das Gehörte noch im Ohr

Gemeinsam wurden die mitgebrachten Unterlagen Schritt für Schritt durchgegangen und überarbeitet.

, war der Blick der Teilnehmer:innen geschärft und sie nahmen selbst erste Veränderungen an ihren Texten vor. Weitere, individuelle Tipps kamen dann von der Expertin: Auch Symbole könne man nutzen, um Text, z.B. bei den Hobbys, zu ersetzen. Auch die Reihenfolge und Schwerpunkte des Lebenslaufs sollten durchaus variierten, je nachdem, auf welche Stelle man sich bewerbe. Ein Standardlebenslauf – einmal ausfüllen und fertig – das sei nicht gefragt.

Perspektivwechsel für alle ein Gewinn

Wieso, weshalb und warum sie diese Workshops anbiete, darauf hatte die Referentin natürlich auch eine Antwort: „Aufgrund meiner Berufserfahrung kann ich den Bewerbern helfen, die Perspektive zu wechseln und zu zeigen, mit welchem Blick ihre Bewerbung gelesen wird. Das kann sehr hilfreich sein.“ „Und es macht auch Spaß, als Expertin mal wieder an meiner alten Schule zu sein und hier neue Räume und bekannte Gesichter wiederzusehen“, ergänzte Lisa Korfmacher.

Text & Fotos: Dre