Fügen ist …
12.2.20 – Fügen ist Dynamik und Gruppenerlebnis. Fügen ist Strecken und wieder in die Knie gehen. Fügen ist Körperspannung, Beweglichkeit und Bewegungsfreude bis zum Flow. „Sobald man samstagsmorgens mit 50 Schülerinnen und Schülern in den Bus steigt, in dem alle gespannt und heiß auf das Erlebnis Skifahren sind, taucht man ab in eine andere Welt. Eine Woche lang nimmt der Rhythmus des Skialltags einen gefangen. Beim Auftauchen, 8 Tage später, nimmt man unzählige Bilder im Kopf mit“, beschreibt Sportlehrerin Christine Fuest die Faszination Fügen. Seit 42 Jahren begeistern Sport- und Skilehrer des Ratsgymnasiums Schüler für das Skifahren. Für diejenigen, die (noch) nicht das Vergnügen hatten Teilnehmer dieser traditionsreichen Fahrt zu sein: Hier eine Beschreibung dessen, was Fügen ist.
Fügen ist geprägt vom Rhythmus des Skialltags
Nach dem Frühstück um 7:15 Uhr geht es um kurz nach acht mit dem Bus ins Skigebiet. Dort steht von neun bis zwölf Skifahren auf dem Programm. Nach einer Stunde Mittagspause geht es weiter mit Skikursen, bis der Bus die Mannschaft um 17:00 Uhr wieder in die Unterkunft fährt. Nach einer gemeinsamen Abendrunde sind viele auch froh, wenn um 22:00 das Bett ruft.
Fügen ist eine Woche intensives Skifahren
Eingeteilt in sechs verschiedene Leistungsgruppen, vom Anfänger ohne Pistenerfahrung bis zum versierten Fahrer, werden die Teilnehmer von jeweils zwei Skilehrern intensiv gefordert. Die verschiedenen Skikurse bieten neben vier Lehrern der Schule auch „Externe“ an: Häufig Eltern oder auch ehemalige Schüler. Viele waren selbst zu ihrer Schulzeit begeisterte Fügen-Fahrer. Das Skigebiet in Hochfügen mit großartigen Schnee- und Pistenbedingungen garantiert Fahrspaß und viel neuen Input für alle Beteiligten. Mit Bewegungsfreude und wachsender Körperspannung entwickelt sich jeder Fahrstil weiter. Nach fünf Tagen Skikurs mischen sich die Anfänger bereits unter die erfahrenen Skifahrer und führen den abschließenden „Lindwurm“ aller Teilnehmer sicher und sturzfrei ist Tal.
„Erfolgreiche, abwechslungsreiche Abfahrten zaubern nicht nur den Schülern, sondern auch den Skilehrern ein Grinsen ins Gesicht“, beschreibt Christine Fuest die Stimmung auf der Piste.
„Und spätestens nach dem ersten Tag auf der Piste wissen auch alle, warum achtmal Skigymnastik im Vorfeld der Fügen-Fahrt bei uns Pflicht ist“, ergänzt ihr Kollege Carsten Stede.
Fügen ist eine Chance, Begeisterung für den Wintersport zu wecken.
Vor allem für Schüler ohne skibegeisterte Eltern bietet die Schulfahrt die Gelegenheit, das Skifahren auszuprobieren. Binnen 8 Tagen haben sie die Chance, das Skifahren so zu erlernen, dass sie sicher blaue, rote und auch schwarze Pisten bewältigen können. Zudem ist die Fahrt auch preislich attraktiv. Jeder Schüler des Ratsgymnasiums der mindestens 16 Jahre alt ist, bekommt mindestens einmal die Chance teilzunehmen.
Fügen ist auch eine Fundgrube vieler Geschichten
Jeden Abend werden Erlebnisse und auch Missgeschicke des Tages in großer Runde vorgetragen. Ein schlecht gepackter Koffer, Skidomino beim Aufstellen auf der Piste oder eine unfreiwillige Landung im Baum kann dann in einer „Hoehness-Nominierung“ münden. Wer dieses zauberhafte Kostüm, eines für Innen und eines für die Pistennutzung, dann die nächsten 24 Stunden tragen darf, darüber entscheidet die Gemeinschaft: Mit Applaus für die beste Geschichte.
Fügen ist Zusammenhalt und Wettbewerb über Stufengrenzen hinweg
Während in den Skikursen nach Fahrerfahrung und nicht nach Jahrgangsstufe aufgeteilt wird, steht bei der Foto-Challenge die traditionelle Konkurrenz zwischen 11ern und 12ern im Fokus. Einen Tag lang sammeln Teams aus beiden Stufen Fotos: Der kleinste Skifahrer wird ebenso im Bild festgehalten wie der attraktivste Liftboy. Die 12 Betreuer entscheiden, wer die jeweilige Bildaufgabe am besten erfüllt hat und die Challenge gewinnt.
Fügen ist Tradition
Das wird auch jeden Abend deutlich. Bei zahlreichen „Weißt du noch…“-Geschichten lassen die Betreuer alte Zeiten aufleben. Und von diesen Geschichten gibt es viele. Schließlich gibt es die Fügen-Fahrt schon 42 Jahren. Vom ehemaligen Lehrerehepaar Brigitte und Willi Vitt ins Leben gerufen, sind mittlerweile zahlreiche Schülereltern selbst schon Teil der Fügen-Geschichte und Heinrich Konieczny-Böhmker, genannt KOY, nun das Urgestein der Fahrt. Und nach 10 Jahren ist dieses Jahr ein Wechsel in der Unterkunft geglückt: das Fahrtziel und der Fügen-Gedanke können erhalten bleiben. Denn …
Fügen ist Gemeinschaft, Lernen, Schnee, Sport und Ratsgymnasium.