Farbenfrohe Spiritualität

10.03.23 – Ein Religionskurs der Stufe 9 ist im Hindutempel in Hamm in eine fremde Welt eingetaucht.

„Mir war nicht bewusst, dass in der Nachbarschaft von Rheda-Wiedenbrück eine so andere Religion gelebt wird.“ „Der Besuch hat mich angeregt, auch über die Symbolik und religiösen Gesten im Christentum nachzudenken.“ „Der Geruch der Räucherstäbchen war mir eher unangenehm.“ „Es gibt klare Unterschiede zum Christentum, aber auch Gemeinsamkeiten.“ „Auf Socken durch ein religiöses Gebäude zu gehen, war schon komisch.“ „Der Hinduismus scheint mir eine sehr individuelle Religion zu sein.“ Das waren Gedanken von Jugendlichen aus dem Religionskurs der Stufe 9 nach dem Besuch des Hindutempels in Hamm.

Eintauchen in eine fremde Welt und diese mit allen Sinnen nachzuspüren – diese Erfahrung durften die Jugendlichen dort im Sri Kamadcha Ampal Tempel machen. Von außen ist der Tempel bunt und kunstvoll verziert, aber nicht sonderlich groß – wie man es bei einem Tempel vielleicht erwarten könnte. Er steht mitten in einem Industriegebiet, so dass sich die Atmosphäre der Spiritualität noch nicht wirklich auf dem Vorhof einstellen will. Das ändert sich jedoch mit dem Eintreten in den Tempel. Ein großer, farbenfroher Raum, in dem es viel zu entdecken gibt: Mehrere Altäre mit Götterstatuen oder Abbildungen, jeweils unter einem aufwendig verzierten Baldachin, in der Mitte der größte Altar mit der Hauptgöttin des Tempels Sri Kamadchi Ampal.

Man spürt, dass hinter jedem Bild, jeder Skulptur eine tiefe Symbolik und eine eigene Gedankenwelt steckt. Obwohl die Jugendlichen des Religionskurses schon mehrere Stunden im Unterricht versucht hatten, sich einen Einblick in die Religion des Hinduismus zu erarbeiten, fiel es schwer, diese Fülle von Symbolik zu deuten. So war es hilfreich, dass die Jugendlichen durch Herrn Kroker, der regelmäßig Führungen durch den Tempel anbietet, Erklärungen und Hintergrundinformationen erhielten.

Nicht nur mit den Augen ist die Spiritualität des Tempelraumes wahrzunehmen, der Raum ist erfüllt mit dem Duft von Räucherkerzen – allerdings war das nicht für jeden etwas aus dem Religionskurs. Schließlich durften die Jugendlichen noch einige Momente an einem Gottesdienst teilnehmen und die fremden Gesänge und Gesten, wie das Schwenken des Öllichtes und das Waschen der Götterstatuen mit Milch durch den hinduistischen Priester, auf sich wirken lassen.

Text & Fotos: MOS