Forschen für Viertklässler

Grundschüler besuchen das Rats in den Herbstferien

Vermessungstechniker, Raumfahrer, Verhaltensforscher, Chemielaboranten und Programmierer trafen sich in den Herbstferien im Ratsgymnasium. Aber kein Fachkongress oder eine Raumfahrtmission waren der Anlass für dieses Zusammentreffen. Viertklässler besuchten die Schule, um an den diesjährigen Forschertagen teilzunehmen. An einem Vormittag arbeiteten die Grundschüler, die noch einen Platz ergattert hatten, jeweils an einem Schwerpunktthema. Obwohl in diesem Jahr nur ein Forschertag angeboten werden konnte, nahmen 52 junge Forscher teil. Dies lag daran, dass der MINT-Forschertag für die Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Informatik und Physik und in diesem Jahr erstmals auch für Mathematik angeboten wurde.

Forschen in fünf Fächern

So zogen Mädchen und Jungen teilweise nass, aber glücklich mit ihren selbst gebauten Flugobjekten zum Schulgebäude, um wenig später für erneute Versuche wiederzukehren. Die Raumfahrer der Werkstatt Physik bauten selbst Raketen und ließen diese fliegen.

„Auch in diesem Jahr war die Rückmeldung unverändert hoch“, freuten sich Tanja Rolle-Sichau und Dr. Meike Rix. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Dieter Bergmann hatten sie das naturwissenschaftliche Angebot organisiert. „Leider konnten wir einige Erstwünsche nicht erfüllen und mussten auf den Zweitwunsch ausweichen“, bedauerte der Informatiker. „Da wir den Kindern selbstständiges Forschen ermöglichen wollten, durften die Gruppen nicht zu groß sein.“

Einen Tag in die Rolle des Forschers schlüpfen

Einen ganzen Vormittag lang gingen die jungen Verhaltensforscher wie einst Charles Darwin dem Leben im Boden auf den Grund: Sie untersuchten, ob Regenwürmer sehen und riechen können oder kitzelten ihre Versuchsobjekte mit dem Pinsel. Manche Teilnehmerin wollte das zunächst auf wenig Begeisterung stoßende Tier am Ende sogar als Haustier mitnehmen.

Die jungen Chemielaboranten begaben sich auf die Spur des guten Geschmacks: Brausepulver wurde in seine Einzelbestandteile zerlegt, untersucht und am Ende zu „Superbrausepulver“ neu zusammengemixt. Die Mathematiker machten sich zwar nicht an die Vermessung der Welt. Sie rückten aber mit verschiedensten Messgeräten unterschiedlichsten Gegenständen zu Leibe. Und fanden dabei auch heraus, warum der Zollstock Zollstock heißt.

Im Informatikraum erweckten Schüler Lego zum Leben: Insekten aus diversen Kleinteilen wurden durch die Programmierung der jungen Informatiker lebendig. Insgesamt sechs Lehrkräfte aus dem Mint-Bereich boten fünf verschiedene Werkstätten für insgesamt 52 Teilnehmer an. „Die jungen Forscher sind mit Feuereifer dabei“, staunte Dr. Evamaria Terhorst. Die Erprobungsstufenkoordinatorin ließ sich gern von der Experimentierfreude anstecken und probierte den einen oder anderen Versuch selbst aus.