Mehr als „zufällig genial“

Ratsforscher:innen sichern sich nachhaltig Preise

15.02.2022 – Unter dem Motto „Zufällig genial?“ war auch im Jahr 2022 das Ratsgymnasium mit drei Projekten bei „Jugend forscht“ vertreten. Der Regionalwettbewerb fand jedoch für die Teilnehmer nicht in Paderborn, sondern im Chemieraum des Rats I statt. Wie schon im vergangenen Jahr stellen die Teilnehmer:innen ihre Arbeiten online vor. Insgesamt bewertete die Jury in diesem Jahr 24 Projekte.

Mit alten Apfelsorten auf den 2. Platz

Mit ihrem Forschungsprojekt “Goldparmäne und Kaiser Wilhelm – sind diese Äpfel einem Denkmal würdig?” fühlte Sarah Baumhus (13) nicht dem berühmten Denkmal auf den Zahn. Sie verglich zwei alte, heimische Apfelsorten, Goldparmäne und Kaiser Wilhelm, mit dem modernen Supermarktklassiker „Granny Smith“. Kriterien wie Glucoseanteil, Vitamin C-Gehalt (Ascorbinsäure) und Säure waren ihr Maßstab. Für ihre Vergleichsarbeit erhielt sie von der Jury den 2. Preis und den Sonderpreis „Ressource Wasser“.

Sonderpreis „Ressource Wasser“: Sarah Baumhus hat verschiedene Apfelsorten untersucht.

Die Überlegungen der jungen Forscherin standen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit: „Überall sollen Bäume gepflanzt werden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, so die Schülerin. „Da wäre es doch vorteilhaft, wenn bei Apfelbäumen vor allem die Sorten gepflanzt werden, deren Früchte am gesündesten sind.“ Methodisch ging die Schülerin dabei der Behauptung nach, dass ältere, heimische Sorten die gesünderen seien. „Denn schließlich wollen wir mit dem beliebten Obst nicht nur gegen den Klimawandel ankämpfen, sondern auch unsere Gesundheit fördern.“ betonte Sarah im Rahmen ihrer Präsentation.

Obwohl ältere Sorten beim Vitamin C-Gehalt etwas besser abschnitten, ließ sich nicht eindeutig sagen, ob ältere und heimische Apfelsorten gesünder sind als moderne. Dennoch lohne es sich auf jeden Fall, alte Sorten zu erhalten: nicht nur wegen gesundheitlicher Vorteile, sondern auch, weil durch ihren Erhalt eine größere Artenvielfalt bestehen bleibe. Dazu käme, dass viele Allergiker auf ältere Sorten weniger reagierten. „Aus eigener langjähriger Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Apfelsorten Goldparmäne und Kaiser Wilhelm auch hervorragend bis April lagern lassen und selbst dann noch nicht an Geschmack eingebüßt haben.“ ergänzte die junge Forscherin.

Nachhaltigkeit auch bei anderen Forschern hoch im Kurs

Sonderpreis „REset Plastic“: Jonah Sprang und Max Schönekerl mit ihrem Projekt „Ökofolie der Zukunft“.

Auch bei den anderen beiden Forscherteams standen Nachhaltigkeitsthemen hoch im Kurs. Vor dem Hintergrund steigender Plastikberge und Meeren voller Plastikmüll widmete sich ein weiteres Team der Suche nach einer abbaubaren Folie. Den Sonderpreis REset Plastic erhielten Jonah Sprang (13) und Max Schönekerl (13) mit ihrem Projekt „Ökofolie der Zukunft“. Aus Speisestärke, Glycerin und Wasser entwickelten die beiden eine zukunftsfähige Folie, in die man langlebige Gegenstände aber auch Lebensmittel verpacken kann, ohne dadurch die Umwelt zu schädigen. Im Rahmen ihrer Forschertätigkeit haben sie das Produkt auf Wasserlöslichkeit, Kompostierbarkeit, Reißfestigkeit und Luftdurchlässigkeit getestet.

Experten für Slime: Collin Bechtloff und Laurin Krauße. Fotos: Clara H., 8b

Das dritte Team im Bunde, Laurin Krauße (12) und Collin Bechtloff (12), widmeten sich einem beliebten Spielobjekt jüngerer Schüler: Slime. In ihrem Forschungsprojekt stellten sie „Slime deluxe“ aus einfachen Materialien her. Für ihren Einsatz wurden sie mit einer Teilnahmeurkunde und einem Geschenk belohnt.

Jugend forscht-Betreuungslehrerin Ursula Schalück ist sehr stolz auf ihre Schützlinge: „Die drei Teams haben intensiv geforscht und unsere Schule im Wettbewerb sehr gut vertreten“, lobte die erfahren Lehrkraft für Chemie, die sehr froh war, in diesem Jahr ihre jungen Forscher wieder bei der Präsentation begleiten zu können, wenn auch nur in den Chemieraum. „Aber vielleicht sind wir im kommenden Jahr wieder live vor Ort in Paderborn am Start. Gerade der Austausch mit den anderen jungen Forschern gelingt doch einfacher, wenn man am gleichen Ort ist, statt nur digital verbunden.“

Text: DRE, Fotos: Clara H., 8b