Zeitzeugin erinnert an Pogromnacht

Die „Rats-ohne-Rassismus-AG“ besucht Pogrom-Gedenkfeier in Rheda

10.11.21 – Anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht fand am Sonntag, den 7.11.2021 eine Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof in Rheda statt, die auch unsere Rats-ohne-Rassismus-AG mit Herrn Stede und Frau Forthaus besuchte. Bürgermeister Theo Mettenborg hatte alle Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen Gedenken an die Opfer der Programme am 9. November 1938 eingeladen.

Als Rednerin war Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und frühere Vorsitzende des Zentralrats der Juden, aus München angereist. Sie erinnerte in einer bewegenden Ansprache an die Pogromnacht 1938, die sie als 6-jähriges Mädchen miterlebte und ihre Erinnerungen schilderte. Auch die Israel-AG des Einstein-Gymnasiums trug zur Gestaltung der Gedenkfeier bei.

Am 9.November 1938 brannten im ganzen Land Synagogen nieder. Es war der Beginn der systematischen Vernichtung des jüdischen Volkes in Deutschland. Mehr als 6 Millionen Frauen, Männer und Kinder fielen den Gräueltaten des NS-Regimes zum Opfer. Auch in Rheda-Wiedenbrück brannten Wohnhäuser und die Synagoge. Jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden verschleppt und ermordet.

Die 89-jährige Charlotte Knobloch forderte dazu auf, gemeinsam gegen das Vergessen anzugehen, verantwortlich zu handeln und nicht stumm zu bleiben: „Es braucht nicht nur die, die den Brand legen, sondern auch die, die nicht löschen, damit so etwas geschehen kann.“  Sie rief alle und besonders die vielen Jugendlichen unter den Besuchern auf, sich gegen jede Art von Menschenfeindlichkeit aufzulehnen und an das Geschehen zu erinnern, gerade in dieser Zeit, in der die Augenzeugen der Gräuel immer weniger würden.