Das virtuelle, etwas andere Abi-Konzert
11.03.21 – Das Abi-Konzert ist ein wichtiges Event im Rats-Terminkalender. Im vergangenen Jahr musste das Konzert des Abschlussjahrgangs coronabedingt ausfallen. In diesem Jahr wollte sich das Konzert-Komitee nicht auf niedrige Infektionszahlen verlassen und hat ein Online-Konzert auf die Beine gestellt. Über den eigenen YouTube-Kanal „Abi on Stage || RatsAbi2021“ wird an vier Abenden im März das etwa einstündige Konzert gestreamt. Die Besucher erwartet – neben einem abwechslungsreichen Programm – auch die Enthüllung des Abimottos.
„Wer beim Begriff Abi-Konzert einen Abend mit klassischer Musik erwartet, der liegt weit daneben“, räumt Isabel Kipp mit den gängigen Vorstellungen auf. „Es kommt zwar auch ein Orchester zum Einsatz“, verrät das Mitglied des Vorbereitungsteams, „es wird aber auch getanzt und gesungen“. Zusätzlich zum musikalischen Teil wird es auch eine Fragerunde geben. „Hier erfahren die Zuschauer, was wir schon immer mal einem Lehrer beichten wollten. Auch was wir „alten Hasen“ den jüngeren Schülern für das Überlebe
n am Rats mitgeben möchten, bleibt kein Geheimnis,“ verspricht Julia Gemkow. Ein Highlight des Abends wird sicher der Beitrag der Lehrkräfte, da ist sich das Vorbereitungsteam einig. „Die Lehrer haben sich musikalisch ins Zeug gelegt und Mitglieder der Schulleitung treten auch verkleidet auf“, lassen die Lernenden durchblicken.
Organisiert wurde das gesamte Event von einer 15-köpfigen Crew. Alle Beiträge des Konzerts stammen von Schülern des Abschlussjahrgangs oder von Lehrkräften. Gedreht wurden zunächst zahlreich Einzelfilme. Dabei bewegte sich die schuleigene Kamera wie ein Wanderpokal von Gruppe zu Gruppe. Schließlich wurde ein Gesamtkonzert mit Moderation zusammengeschnitten. Dabei stand nicht allein das musikalische Talent im Vordergrund, sondern „jeder der Bock hatte mitzumachen, durfte auch dabei sein.“ Obwohl die Hürde bei einem Online-Stream vielleicht größer ist, schließlich möchte nicht jeder sein Talent im Netz präsentieren, waren insgesamt zwei Drittel der Stufe mit an Bord.
Zusammenhalt trotz Abstand gewachsen
„Das zeigt auch, dass unser Stufenzusammenhalt in den letzten Monaten gewachsen ist“, so Isabel Kipp. „Trotz oder vielleicht auch wegen Corona. Schließlich treffen der Distanzunterricht und die Einschränkungen uns alle gleichermaßen.“ Auch diverse Abi-Aktionen sind deutlich schwieriger: Nicht nur in der Durchführung, sondern auch in der Planung. „Wir sind zwar jetzt wieder im Präsenzunterricht, aber durch die Einteilung in A- und B-Gruppe sieht man viele Stufenmitglieder gar nicht.“ Alle Planungsgruppen können daher nur per Videokonferenz in Aktion treten. „Das Abi-Konzert wollen wir aber auf jeden Fall als Gemeinschaft schauen: jeder in seinem LK, aber gemeinsam und zur gleichen Zeit in der Schule.“
Das Abi-Konzert wird über den eigenen Kanal der Stufe „RatsAbi2021“ ausgestrahlt. „Den haben wir extra dafür erstellt, weil wir mit dem Konzert auch Spenden einnehmen wollen“, erklärt Nico Meyer. „Schließlich brauchen wir für unsere Abi-Aktionen ein gewisses Budget. Wir hoffen, dass auch beim Online-Event ein paar Spendengelder fließen.“ Bezahlen können die Spendenwilligen bar bei den Stufenmitgliedern. Es ist aber auch ein Spendenkonto eingerichtet oder eine Bezahlung per PayPal möglich „Das wird alles am Ende des Konzerts erklärt“, berichtet der Abiturient.
Spenden werden dringend gebraucht
Spenden werden gebraucht, weil auch dieser Jahrgang auf Abiturfeierlichkeiten hofft: in welchem Rahmen auch immer. „Wir wollen gern feiern und haben für den Abiball diverse Szenarien vorbereitet“, verrät Carla Bultschnieder. „Auch wenn wir vom bestmöglichen Fall, einer Großveranstaltung in der Stadthalle, kaum ausgehen können, gibt es zwischen groß feiern und gar nicht feiern, viele Abstufungen. Die müssen alle durchgeplant und auf Durchführbarkeit und mögliche Rücktrittsklauseln in den Verträgen geprüft werden“, berichtet die Schülerin. „Die ersten Kleider wurden aber schon gekauft“, lässt die Abiturientin durchblicken.
Abivorbereitung mal anders
„Insgesamt gestaltet sich die Abivorbereitung umständlicher als sonst“, berichten Kirsten Bünte und ihre Mitschüler stellvertretend für ihre Stufe. „Man muss viel selbstständiger arbeiten als sonst und sich auch für die Freizeitgestaltung neue Wege überlegen.“ „Es ist auch schwieriger, Schule und Freizeit voneinander zu trennen“, ergänzt Hannah Kipp. „Wir nehmen aber auch viel mit“, räumt die Abiturientin ein. „Selbstständigkeit, aber auch Selbstdisziplin und Selbstmotivation. Da kann es schon mal helfen, wenn man sich zum Mathelernen per Videokonferenz verabredet. Auch wenn jeder für sich rechnet, fühlt man sich über das Bild trotzdem verbunden und ist motivierter mit dem Lernen anzufangen“, so ihre Schwester Isabel. „Man kann sich das Lernen auch so gestalten, wie man selbst es möchte: nebenbei Musik hören oder einfach einen schönen Platz im Haus suchen“, weiß Julia Gemkow. Auch der Kontakt zu den Lehrern habe sich verändert: man habe häufiger das Gefühl, auch mitentscheiden zu können, was und wie der Unterricht gestaltet wird.
Fest steht, dass das Ratsgymnasium, wie die meisten Schulen, die wahrscheinlich am besten ausgeschlafenen Abiturienten aller Zeiten aufweisen kann. Schließlich gibt es – außer durchgezockter Nächte – derzeit kaum Veranstaltungen mit Ablenkungspotenzial. „Wenn wir dann irgendwann wieder feiern dürfen, gibt es eine Riesen-Dauerparty, da ist sich das Konzert-Team sicher. „Dann werden wir alle 18. Geburtstage nachfeiern!“. Bis dahin ist aber jeder dazu eingeladen, sich beim Abi-Konzert davon zu überzeugen, dass man auch coronakonform gute Stimmung verbreiten kann.
Ausstrahlungstermine für das Abi-Konzert sind am
- Freitag, 26. März
- Samstag, 27. März, jeweils um 19:00 Uhr